Fortsetzung:
Der Betrieb wuchs! 1952 waren es 30
Arbeiter, ein Jahr darauf bereits 40.
Die Etappen der Entwicklung waren stets
mit kleinen oder größeren Richtfesten verbunden gewesen. Die gemieteten
Räume der früheren Tischlerei Röbbecke
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an der Langen Straße 130 reichten wenige
Jahre nach der Firmengründung nicht mehr aus, um der ständig
wachsenden Nachfrage nach Reiermannschen Maßstäben gerecht zu werden.
Zudem wurde 1954 die Adler-Meßwerkzeug- GmbH gegründet und als
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Teil einer
Anzeige im Vlothoer Wochenblatt 1959. |
Vertriebsfirma dem Unternehmen
angegliedert. Auch diese Firma verschaffte sich einen
beachtlichen Marktanteil. 1955 wurde das gemietete Gebäude |
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Firmenlogo, Reiermann |
Firmenlogo, Präsident
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aufgestockt. Nach zwei Jahren waren die Räume wieder einmal zu klein
geworden; so kam es zu einem neuen dreistöckigen Anbau. Es blieb nichts
anderes übrig, als aus dieser Raumnot eine Tugend zu machen. Firma Reiermann
war dazu übergegangen in drei Betrieben außerhalb von Vlotho, |
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Diese
beiden Zollstöcke stammen aus den Anfangsjahren der
Firma
Reiermann. Sammlung: C. Lippold
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Halbfabrikate für sich
fertigen zu lassen, weil keinerlei Aussicht bestand, auf dem ungünstig
gelegenen Grundstück nochmals eine Erweiterung vorzunehmen. Monate
später stand man vor der Notwendigkeit, geeignetes Baugelände in Vlotho
zu finden. Die Stadt sprang ein mit dem Schützenplatz. Im April 1959
begannen die Bauarbeiten für die moderne Fabrikanlage auf dem
Schützenplatz an der Herforder Straße Nr. 42.
Einweihung:
Über 40 Gäste hatten sich zur Einweihung
am 25. August 1959 in dem lichtdurchfluteten Kantinenraum, dessen
Mobiliar die gleichen zarten blau-rot-gelben Farbtöne aufweist wie der
dekorative Außenanstrich, versammelt. Als Erster trat der Werbeleiter
der Firma vor das Rednerpult und
betonte, dass |
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Ein
2m Zollstock aus der Präsidentzeit |
dieses Werk als
Spezialunternehmen für die Herstellung von Holzmaßstäben das größte in
der Bundesrepublik sei. In den nächsten Wochen sollten hier alle
Einzelteile der Meßgeräte selbst gefertigt werden.
Betriebsinhaber Reiermann skizzierte,
rhetorisch lebendig, die Entwicklung seines Werkes aus kleinsten
Anfängen heraus. „Aus einem Dreimannbetrieb ist eine Firma erwachsen,
die inzwischen 80 Werksangehörige zählt“ und „seinen ersten Zollstock,
den er 1947 herstellte, hütet er wie ein Juwel“.
Die Zahl der Beschäftigten
war bis Ende 1959 auf 85 Arbeiter gewachsen. Auf Grund der modernen
Anlagen und der großen Räumlichkeiten wurden weitere Kräfte
eingestellt. 1971 war die Zahl der
Beschäftigten auf 139 Arbeiter gestiegen. 1972 wurde die
Firmenbezeichnung „Reiermann“ in „Präsident Meßwerkzeuge“ geändert, was
zu einer Aufwertung der Produkte führen sollte. 1977 verkaufte Günther
Reiermann den gesamten Komplex, wobei der Firmenbezeichnung "Präsident"
erhalten blieb.
Im Jahr 2000 gab Präsident den Standort an
der Herforder Straße auf. Es
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erfolgte ein Umzug in die neu erbauten
Produktionsräume
nach Exter ins Industriegebiet, Im Meisenfeld Nr. 26.
Doch mit den neuen Produktionsräumen begann auch eine ungewisse Zeit für
Geschäftsführung, Angestellte und Arbeiter.
Schwierige Geschäftjahre
führten dazu, dass der schwedische Konkurrent
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Abbildung: Hultafors |
Hultafors die Firma Präsident
2003 übernahm. Von den gut dreißig Beschäftigten wurden nur
acht übernommen, die Vertriebsaufgaben übernehmen. Die Produktion von
Zollstöcken in Exter wurde jedoch völlig eingestellt. Durch die
Übernahme des bisherigen deutschen Konkurrenten wurde Hultafors der
größte Zollstockproduzent der Welt.
Die heutige Firmenbezeichnung
in Exter ist: Hultafors-Präsident GmbH.
Stand: 2010.
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